1656 - Zwei wie Tod und Teufel by Jason Dark

1656 - Zwei wie Tod und Teufel by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Format: epub
Herausgeber: Bastei
veröffentlicht: 2010-04-06T23:55:45+00:00


***

Die Wohnung der Staatsanwältin war sehr geräumig und hatte einen großen Balkon. Es wäre nicht die erste Nacht gewesen, die ich hier verbracht hatte, und ich hatte mich in der Umgebung auch stets wohl gefühlt. Purdy hatte einen starken Kaffee gekocht und ihn mit Cognac veredelt, sodass er noch heißer durch meine Kehle rann. Wir waren noch bei mir zu Hause vorbeigefahren, wo ich mir andere Klamotten angezogen hatte. Jeans, Pullover, ein Jackett. Die anderen Sachen würden in die Reinigung müssen. Auch Purdy trank ihren Kaffee veredelt. Sie hatte mir gegenüber Platz genommen und schmiegte sich in die weichen Polster des Sessels. Alles sah nach Entspannung aus, aber wir beide wussten, dass es nicht so war.

Purdys Gesicht konnte man beinahe als Fragezeichen bezeichnen, denn sie dachte noch immer über den Überfall nach. Sie fand einfach kein Motiv, warum dies geschehen war.

Immer wieder kam sie darauf zu sprechen, und ich konnte ihr nur eine Antwort geben.

»Es muss mit deinem ersten Leben zusammenhängen. Atlantis strahlt bis hinein in diese Zeit. Für mich gibt es keine andere Erklärung.«

»Das ist wahr. Für mich auch nicht. Aber warum? Was habe ich denen damals getan?«

»Keine Ahnung.« 5 »Ich kenne sie nicht mal.«

»Das musst du wissen, Purdy. Könnte es sein, dass deine Erinnerung verschüttet ist?«

»Möglich.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber wie sollte ich sie wieder hervorholen? Durch Nachdenken? Das habe ich getan. Aber es ist nichts dabei herausgekommen, diese Zeit liegt einfach zu tief vergraben. Sie ist verschüttet.« Eine flache Hand schlug auf ihr Knie. »Außerdem hat sich die andere Seite stets gemeldet. Sie nahm mit mir den Kontakt auf. Ich wusste nichts, ich bin davon völlig überrascht worden, und das macht mich so fertig.«

»Kannst du dich überhaupt an etwas erinnern, was da alles passiert ist?«

»Nein, John. Nicht auf Kommando. Das geht einfach nicht. Wenn die Vergangenheit in mein jetziges Leben eingreift, dann kommt es nicht von mir, sondern immer von der anderen Seite. Ich habe damit nichts zu tun, denn ich will meine Ruhe haben und ebenfalls in Ruhe arbeiten, was ich morgen übrigens wieder muss.«

»Kannst du den Termin nicht absagen?«

»Nein, ich muss in die Verhandlung.

Es geht da um Mord. Du weißt selbst, welche Fälle ich immer bekomme.«

»Stimmt. Darum bist du auch nicht zu beneiden.«

Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen, als sie wieder das Wort übernahm.

»Ich weiß nicht, ob ich morgen richtig bei der Sache sein werde. Es ist möglich, dass mir die Konzentration fehlt, weil ich immer an etwas anderes denken muss. Die Frage bleibt, John. Was hat die andere Seite von mir gewollt?«

»Sie wollte dich töten.«

»Ja, das stimmt schon. Aber wollten mich auch alle töten? Bei diesem Katz war es der Fall. Aber wie steht diese Salome zu mir, die ja unbedingt Kontakt haben wollte? Da bin ich überfragt. Was wollten sie und dieser Kevin von mir?«

»Sie ist der Tod, er ist der Teufel.«

»Auch das noch. Seltsamerweise finde ich es nicht lächerlich. Ich frage mich, wer sie überhaupt sind. Was steckt dahinter? Sind die beiden Magier aus der Vergangenheit, weil sie so plötzlich verschwunden sind?«

»Möglich.



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